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Das Festival für mehr Diversität

Erstellt von Franziska Lackamp

Im Gespräch mit Benno Hennig von Lange, dem Veranstalter von "WIR SIND HIER. Festival für kulturelle Diversität".

Vom 18. bis 20. Februar fand dieses Jahr das Online-Festival "WIR SIND HIER. Festival für kulturelle Diversität" statt. Es wurde anlässlich des ersten Jahrestags des rassistischen Attentats von Hanau im Literaturhaus Frankfurt und im Kulturforum Hanau veranstaltet. Dorthin wurden Autor*innen und Journalist*innen geladen, die sich über Themen wie Rassismus, Ausgrenzung und Sichtbarkeit unterhalten haben. Die Gespräche konnten online im Livestream verfolgt werden. Volontärin Franzi hat sich mit einem der beiden Veranstalter*innen, Benno Hennig von Lange, über das Festival unterhalten.

[00:19] Könnten Sie mir vielleicht erstmal kurz erklären, was das Online-Festival "WIR SIND HIER." überhaupt ist?

Benno Hennig von Lange: "Inhaltlich war unser Ansatz sozusagen, dass wir ein Zeichen setzen wollten, angesichts des Jahrestags des Anschlags in Hanau für eine diverse Gesellschaft, die sich eben inzwischen auch im Journalismus, im Kulturbereich, aber auch zunehmend im Literaturbereich durch großartige Sachbücher, Romane, Lyrik auch abbildet. (..) Deswegen wollten wir etwas hier stattfinden lassen, das über Frankfurt und Hessen (…) weit hinausstrahlen kann."

[02:13] Was genau wollten Sie mit diesem Festival erreichen?

Benno Hennig von Lange: "Das Ziel war tatsächlich zu zeigen, welche großartige Vielfalt wir im Literaturbereich und im Journalismus - vor allem weil es waren ja auch einige Journalist*innen auf unserer Bühne - haben. Und sie mit ihrer Arbeit und durch ihre Werke sozusagen davon erzählen zu lassen, wie es ist, in Deutschland zu leben, wenn man als Fremder gelesen wird. (…) Viel mehr Menschen müssen davon erfahren, wie es ist, wenn man migrantisiert wird, wenn man falsifiziert wird."

[07:46] Wahrscheinlich ist es sehr schwer, aber könnten Sie vielleicht erzählen, welches Gespräch sie ganz besonders berührt habt?

Benno Hennig von Lange: "Am intensivsten habe ich persönlich wahrgenommen, die Veranstaltung am zweiten Abend mit Alice Hasters und Michel Abdollahi. Michel Abdollahi hat ja auch noch eine Liste von rechten Gewalttaten, die er durch eine ganz einfache Internetrecherche gefunden hat, aus dem Jahr 2019, vorgetragen. (…) Es ist ja schon so, dass man vieles weiß, vieles mitbekommt und dann schnell wieder ausblendet, aber dieser geballte Vortrag hat wirklich jede*n fassungslos gemacht."

Das gesamte Gespräch mit Benno Hennig von Lange, hört ihr hier: 

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