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Diskriminierungsfreie Arbeitsplätze?

Erstellt von Mila Westphal

Es gibt sie! LGBT+ freundliche Arbeitsplätze, diverse und inklusive Unternehmensstrukturen. Sie müssen nur gefunden werden. Und dafür setzt sich die Sticks & Stones ein - eine Jobmesse die sich speziell an die LGBT+ Community richtet.

"Sticks and Stones may break my bones, but words can never hurt me" heißt es in einem englischen Kinderreim. Die Bedeutung: Beleidigungen sollte man sich niemals zu Herzen nehmen. Und das gilt nicht nur für Kinder. Für LGBT+ sind Anfeindungen und Beleidigungen oft noch traurige Realität. Auch am Arbeitsplatz. Um ihnen das hoffentlich ersparen zu können, gibt es die Sticks & Stones. Das ist eine Karrieremesse, die sich speziell an LGBT+ Jobsuchende richtet. Der Name ist offensichtlich von dem Reim inspiriert und ein Motto für viele LGBT+. David Fijuck ist Projektleiter der Sticks & Stones. Redakteurin Mila hat mit ihm über die Messe gesprochen.

[1:00] (...) Was sind so die verschiedenen Bestandteile der Messe?

David Fijuck: "Neben der klassischen Ausstellung haben wir noch ein Speakerprogramm. (...) Aber es geht eben auch um spezielle Fragen aus der LGBT Community diesbezüglich. Also: Wie ist das mit dem Outing am Arbeitsplatz? Wie haben andere Leute das gemacht und was haben sie für Erfahrungen gemacht? (...) Daneben bieten wir auch noch kostenlose Karrierecoachings an, (...) kostenlose Bewerbungsfotos. Und so ein Highlight 2019 war auch, dass wir unsere Gäste kostenlos tätowiert haben mit so einem kleinen Equality Sign. Genau, also es ist auch ein bisschen generell eine andere Atmosphäre auf der Sticks & Stones als man das vielleicht von einer konventionelleren Messe so erwarten würde."

[3:09] (...) Warum ist es überhaupt nötig, dass es eine Jobmesse extra für LGBT gibt?

David Fijuck: "Genau, also die Sticks and Stones gibt's eben in erster Linie aus dem Grund, warum es andere Karrieremessen auch gibt. (...) Es geht darum, Jobsuchende eben mit Unternehmen zu vermitteln, die Stellen zu besetzen haben. Allerdings ist es nun halt so, dass Wertschätzung am Arbeitsplatz und eine offene Arbeitsatmosphäre keine Selbstverständlichkeit sind. Und wir eben ein entsprechendes Format brauchen, wo LGBT sich über solche Fragen informieren können und wo auch auf der anderen Seite bei den Unternehmen Bewusstsein für sowas geschaffen wird."

[7:26] (..) Was können die Arbeitgeber*innen dann tun, um ihre Arbeitsplätze LGBT freundlich zu gestalten?

David Fijuck: "(...) Also prinzipiell ist eben LGBT-Diversity eine langfristige Sache, die man als Unternehmen einfach in die Hand nehmen muss. Es besteht da oft so ein Missverständnis, dass man mit einer einzelnen Initiative viel erreichen kann. Aber das ist meistens eben nicht so. Also (...) das Diversity-Management sollte eben langfristig angelegt sein und auch nachhaltig von dem Unternehmen unterstützt werden. Also eben genau so, wie man Marketing einfach permanent betreibt und nicht einfach an ein dreimonatiges Projekt bindet. (...) Man sollte lieber konkrete Positionierungen vornehmen als eben symbolische Lippenbekenntnisse."

Das komplette Interview mit David Fijuck könnt ihr hier nachhören:

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