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Frauen in der Street Art - Hands Off The Wall

Erstellt von Maureen Rhode

Chinagirl Tile, Initiatorin des Hands Off The Wall Street Art Festivals, spricht über ihre Erfahrungen und Gleichberechtigung in der Kunst.

Chinagirl Tile ist Street Art Künstlerin und hat 2017 das Hands Off The Wall Street Art Festival ins Leben gerufen. Dieses Jahr fand es wieder statt. 20 Künstlerinnen hatten bei dem Festival für Frauen vom 21. bis zum 27. September Zeit, die Rückwand vom WERK9 im Werksviertel-Mitte zu gestalten. Wir haben mit Chinagirl Tile über das Festival und die Situation der Frauen in der Kunst gesprochen. 

[0:17] Was erhofft ihr euch durch das Festival und davon, dass nur Frauen teilnehmen? 

Chinagirl Tile: (...) Wir erhoffen uns, Frauen in der Kunst sichtbar zu machen. (...) Für uns ist es wichtig, Frauen in der Kunst zu unterstützen und das bedeutet auch, sie sichtbar zu machen. 

[0:39] Wir kamt ihr auf den Namen "Hands Off The Wall"?

Chinagirl Tile: (...) Das spielt ein bisschen damit, dass uns das öfter mal gesagt wird. (...) Auf der anderen Seite bedeutet es natürlich "Die Hände der Wand". (...) Für mich war es aber primär, weil es einfach uns (...) oft gesagt wird: Na, du bist jetzt nicht dabei. (...) Hände weg von der Wand. Und wir tun natürlich das absolute Gegenteil. (...)

[1:21] Hast du das Gefühl, Frauen werden gegenüber Männern im Bereich der Kunst und vor Allem der Graffiti-Kunst weniger akzeptiert?

Chinagirl Tile: (...) Es ist so, dass Frauen generell in der Kunst ein bisschen die schlechteren Karten haben. (...) Same mit Graffiti und Street Art. Akzeptanz ist durchaus da, generell, aber wir haben es einfach ein bisschen schwerer. (...) Ob das jetzt ist, dass uns die Männer (...) nicht an die Wände ranlassen, bis zu derbsten Anfeindungen. (...) Ist halt so. Wird halt von uns der Arsch fotografiert anstelle vom Kunstwerk, es ist leider so und das ist Alltag für uns. (...)

[9:30] Wie verbreitet man denn seine Kunst als Graffiti-Künstler/-Künstlerin?

Chinagirl Tile: Für mich ist die Straße eigentlich das Medium. (...) Jedes Stück, egal ob groß oder klein, wird von jemandem gesehen. (...) Du kannst einfach Botschaften an die Leute schicken. Ich mache eigentlich Art Activism. (...) Das heißt, meine Arbeiten sind meistens, nicht alle, mit bestimmten Sachen geladen. Für mich ist es nicht wichtig, dass die Menschen verstehen, worum es mir geht, sondern dass sie ein bisschen selber anfangen, zu denken.

[11:47] Was kann man tun, um euch Künstlerinnen zu unterstützen?

Chinagirl Tile: Bei Ausschreibungen für Galerien und so Geschichten ein bisschen drauf schauen. Nicht sagen: Oh, wir finden keine Künstlerinnen. Sondern mal nachschauen. (...) Einfach den Platz machen dafür. Weil es sind mehr Frauen in der Kunst tatsächlich. (...) Ein Freund von mir hat auch gesagt: Schau, willst du Frauen in der Kunst unterstützen, dann musst du gute Kunst zeigen. (...)

Das komplette Interview mit Chinagirl Tile könnt ihr hier nachhören:

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