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Was ist mentale Gesundheit?

Erstellt von Franziska Lackamp

Im Gespräch mit Frau Dr. Pechler über mentale Gesundheit und psychische Erkrankungen.

Frau Dr. Susanne Pechler ist Psychotherapeutin und Psychiaterin am Isar-Amper-Klinikum Haar bei München. Sie arbeitet täglich mit Menschen zusammen, die unter psychischen Problemen leiden. Die Corona-Pandemie stellt derzeit eine Herausforderung für die Psyche dar. In sozialen Medien liest man momentan vermehrt von Mental Health, also mentaler Gesundheit. Oft wird der Begriff aber nicht fachgemäß definiert. Franziska hat mit Frau Dr.  Pechler telefoniert und mit ihr über mentale Gesundheit, psychische Erkrankungen und präventive Maßnahmen gesprochen.  

[00:23] "Frau Pechler, wie lässt sich denn mentale Gesundheit definieren?"

Frau Dr. Pechler: "Also mentale Gesundheit wird ja häufig auch definiert als psychische Gesundheit und darum geht’s eigentlich. Dass man nicht nur sagt, ich habe keine Störung oder ich habe kein Problem, sondern mentale Gesundheit, das ist so ein richtiges Konzept. Also zum einen gibt es die körperlichen Befinden die wichtig sind, aber auch Dinge wie Umweltfaktoren, also was passiert in meiner Familie, auch die sozialen Verhältnisse. Das Ganze soll dann führen zu einem Zustand des Wohlbefindens und zu einem Zustand (…) in dem ich funktionieren kann und meinen Alltag bewältigen kann."

[01:39] "Wann ist der Zeitpunkt gekommen, um sich auch professionelle Hilfe zu suchen?"

Frau Dr. Pechler: "Also Sie merken es dann, wenn Sie einen Leidensdruck haben. Und Leidensdruck zeigt sich zum einen darin, dass ich meine Arbeit nicht mehr schaffe, dass ich freudlos bin und keine Lust mehr habe irgendetwas zu machen, keine Lust mehr habe Freunde zu treffen. Und die nächste Stufe ist, dass es auch andere bemerken. (…) Und dann würde ich mir schon einmal Gedanken machen und sagen, naja, das liegt vielleicht schon daran, dass es mir nicht gut geht. (…) Und sich dann auch Hilfe zu suchen, professionelle Hilfe. (…) Sie würden bei einem erhöhten Blutdruck auch nicht ewig warten und so ist das bei psychischen Dingen auch (…)."

[04:15] "Gibt es einen Wunsch, den Sie an die Gesellschaft haben?"

Frau Dr. Pechler: "Ich glaube, dass man auch in Bezug auf psychische Gesundheit auch mal ein normales Maß anlegt. Es ist halt nicht normal, dass es mir jeden Tag gut geht und dass ich glücklich bin, das ist ein Einzelzustand. Sondern dass ich praktisch so merke, okay dieses Mittelmaß, und damit meine ich nicht mittelmäßig, das ist ein normaler, ein guter Zustand. Und nicht versucht, permanent in die Höchstleistung zu kommen."

Außerdem erzählt Frau Dr. Pechler noch, was Personen präventiv für die eigene mentale Gesundheit machen können und mit welchen psychischen Erkrankungen sie am häufigsten zu tun hat. Hier hört ihr das Gespräch in voller Länge:

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