Pressemitteilung vom 18.03.2025

Feierlicher Wechsel: Feierwerk verabschiedet Ernst Wolfswinkler
und stellt Julia Viechtl und Andreas Huber als neue Geschäftsführung vor

Nach rund 40 Jahren engagierter Arbeit an der Spitze des Feierwerk e.V. wurde Ernst Wolfswinkler am Dienstagabend, den 18. März, feierlich verabschiedet. Gleichzeitig wurden Julia Viechtl und Andreas Huber als seine Nachfolge vorgestellt – beide langjährige Mitarbeitende des Vereins. Beim „Changeover“ gab es emotionale Reden, lustige Einlagen und musikalische Schmankerl.

Bei der offiziellen Veranstaltung mit dem Namen Changeover (so wird auch der Umbau auf der Bühne zwischen zwei Acts genannt) würdigten Vertreter*innen der Stadt, Kolleg*innen sowie langjährige Wegbegleiter*innen Ernst Wolfswinklers außerordentliches Engagement und seinen prägenden Einfluss auf die Kinder-, Jugend- und Kulturarbeit in München. Mit einem feierlichen Empfang im Beisein der politischen Stadtspitze sowie zahlreicher Gäste aus Kultur, Politik und Gesellschaft wurde Wolfswinkler für seine Verdienste geehrt. In seiner Rede betonte Dominik Krause, zweiter Bürgermeister der Landeshauptstadt München, Wolfswinklers Einfluss auf die Münchner Jugend- und Musikkultur: „Ohne dich wäre das Feierwerk heute nicht der Ort, den wir in dieser Form kennen und den sehr viele junge und vielleicht auch schon ein paar alt gewordene Menschen sehr, sehr, sehr lieben“, so Krause. „Es ging dir nie um große Namen, sondern immer darum, jungen Menschen einen Raum zu geben, um sich zu entfalten“, unterstreicht er Wolfswinklers Mission und seinen Einsatz für Jugendkultur, unabhängig von Ruhm und Kommerz.

„Er hat eine Kultur von Vertrauen und Loyalität geschaffen, die uns alle immer wieder anspornt, unser Bestes zu geben“

Christian Huber, erster Vorstand des Feierwerk e.V., betonte in seiner bewegenden Rede ebenfalls die wichtige Arbeit Ernst Wolfswinklers und den Beitrag des Feierwerks zur kulturellen Vielfalt der Stadt. „Ernsts Vision und Ernsts Arbeit haben dazu beigetragen, dass aus einem kleinen Funken ein helles Feuer geworden ist, dessen positive Wärme in der ganzen Stadt zu spüren ist, und dessen Licht weit über die Stadtgrenzen hinaus strahlt“, erzählt er. „Ernst hat nicht nur Veranstaltungsorte oder Treffpunkte geschaffen – er hat Brücken gebaut: zwischen Generationen, zwischen Kunst und Aktivismus, zwischen dem Möglichen und dem Notwendigen. Er hat eine Kultur von Vertrauen und Loyalität geschaffen, die uns alle immer wieder anspornt, unser Bestes zu geben“, so Huber weiter. Zum Schluss dankt er seinem Wegbegleiter sehr emotional: „Lieber Ernst, dein Herzblut und dein Engagement haben das Feierwerk zu dem gemacht, was es heute ist. Die Menschen, die du inspiriert hast, und die Werte, die du vermittelt hast, werden weiterleben. Danke für alles – das Feierwerk wird immer ein Platz für dich sein!“
Mit einer humorvollen und persönlichen Einlage huldigte der Münchner Trichter im Anschluss Wolfswinklers Arbeit. Der Münchner Trichter ist ein Zusammenschluss mehrerer Organisationen, die als Träger der Kinder- und Jugendhilfe fungieren. Zu ihnen zählt auch der Feierwerk e.V.

„42 Jahre in einer Organisation ist natürlich schon eine irre Geschichte“

Auch Ernst Wolfswinkler selbst blickte auf seine Zeit beim Feierwerk zurück, auf seinen Werdegang, der 1982 mit dem Auftrag der Stadt begann, eine Veranstaltung zu organisieren, das „Rockzelt“. Daraufhin wurde das Feierwerk gegründet, es folgten viele weitere Veranstaltungen. Bis heute, so schätzt Wolfswinkler, fanden im Feierwerk rund 20.000 Live-Veranstaltungen mit etwa 30.000 bis 40.000 Acts statt. Er betont, dass es ihm immer wichtig war, anderen Menschen – insbesondere jungen Leuten – die Möglichkeit zu geben, ihre Kreativität zu entdecken und auszuleben. Er sieht Jugendkultur, Popkultur und kulturpädagogische Arbeit als tragende Ideen seiner Tätigkeit. Besonders hebt er hervor, wie bereichernd es für ihn war, Kinder konzentriert bei kreativen Tätigkeiten zu beobachten. Diese Momente waren für ihn eine Kraftquelle und haben ihm immer wieder gezeigt, welchen Sinn seine Arbeit hatte.

„42 Jahre in einer Organisation ist natürlich schon eine irre Geschichte“, sagt er, selbst ein wenig ungläubig. „Ich gehe zufrieden, erfüllt und erleichtert – alles Gute, und ich bleibe euch verbunden und gucke von außen zu.“ Bevor er aber die Bühne verlässt, dankt er seinen jahrelangen Mitstreitern, allen voran der Stadt München, den Bürgermeister*innen, den Stadträt*innen, allen Verwaltungsmitarbeiter*innen, seinen Kolleg*innen im Münchner Trichter und im Verband Popkultur Bayern, der neuen Geschäftsführung, seinen Mitarbeiter*innen im Feierwerk sowie besonders dem Vorstand, der ihn über viele Jahre unterstützt und ihm großes Vertrauen entgegengebracht hat.

Changeover: Ernst Wolfswinkler übergibt an Julia Viechtl und Andreas Huber

Julia Viechtl und Andreas Huber bilden seit Anfang des Jahres die neue Doppelspitze der Geschäftsführung des Feierwerks. Viechtl ist Musikerin mit umfangreicher Erfahrung im Kultur- und Musikmanagement. Sie hat sich in der Münchener Musikszene etabliert, war in verschiedenen Bands aktiv und brachte fast 20 Jahre Erfahrung als Tourmanagerin und Veranstalterin mit. Vor knapp neun Jahren kam sie zum Feierwerk. Seit 2018 leitete sie die Fachstelle Pop im Feierwerk. In der Doppelspitze ist sie für den künstlerischen, musikalischen und szenebezogenen Bereich zuständig. Andreas Huber bringt umfassende Erfahrung in der offenen Kinder- und Jugendarbeit mit. Nachdem er mehrere Jahre die Feierwerk Südpolstation leitete, übernahm er die Bereichsleitung für die offene Kinder- und Jugendarbeit. Er kennt die sozialen und kulturellen Aspekte des Feierwerks aus erster Hand und ist optimal mit den relevanten städtischen Institutionen und Netzwerken verknüpft. In der Doppelspitze ist er verantwortlich für die kulturpädagogische Arbeit.

„Wir lieben und schätzen das Feierwerk für das, was es ist und was Ernst hier aufgebaut hat“

Beide freuen sich über diese Besetzung: „Wir sind sehr froh, dass wir diese Doppelspitze übernommen haben und das Feierwerk weiterführen können. Wir lieben und schätzen das Feierwerk für das, was es ist und was Ernst hier aufgebaut hat“, sagt Viechtl. Dem stimmt Huber zu und betont: „Das Feierwerk ist so groß und so vielseitig, dass es eine Doppelspitze braucht. Diese Lösung empfinden wir als sehr zeitgemäß und krisenfest.“

Am Ende des offiziellen Teils betonen sie beide nochmal die Wichtigkeit eines Ortes wie dem Feierwerk: „Ernst hat uns viele wertvolle Dinge mitgegeben. Eine davon ist, dass es immer nur eine Antwort auf die Frage gibt, wie es uns als Geschäftsführung geht: Gut. Uns geht es gut, und das ist auch so, weil ihr alle da seid und gemeinsam mit uns für die richtigen und gegen die falschen Dinge kämpft. Uns geht es gut, weil die Zeiten rau sind und wir gleichzeitig da stehen und unsere Demokratie verteidigen. Uns geht es gut, weil wir stabil dabei bleiben für was das Feierwerk steht, dass Menschen, egal wer sie sind, egal wen sie lieben, egal wie sie aussehen, woher sie kommen und an wen sie glauben, hier willkommen sind und das wird so bleiben!“

Neben feierlichen Reden bot die Veranstaltung auch musikalische Beiträge von den „Witches of Westend“, einem feministischen female Indie Choir, und DJ Wai-Kiki. Außerdem gab es Gelegenheit zum persönlichen Austausch und zur Vernetzung. Das Feierwerk-Team freut sich darauf, mit der neuen Doppelspitze die Zukunft der Institution weiter zu gestalten.

Über das Feierwerk

Der Feierwerk e.V., 1983 aus einer studentischen Initiative gegründet, schafft seit Beginn kulturelle Angebote für junge Generationen und hat so großes Ansehen in der Münchner Kulturwelt erworben. Die Organisation ist bekannt für die Förderung lokaler und regionaler Künstler*innen, Live-Kultur bildet nach wie vor einen Schwerpunkt: Jährlich werden rund 500 Konzerte veranstaltet, ca. 1.000 Künstler*innen und Bands stehen dabei auf den Bühnen der über die Stadtgrenzen hinaus renommierten Spielstätten in der Hansastraße und locken zahlreiche Besucher*innen an.

Zudem ist der Feierwerk e.V. Träger mehrerer Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und Familien über die gesamte Stadt verteilt, die mit offenen Treffs und Ferienprogrammen ein breites kulturpädagogisches Angebot bereitstellen und somit Räume für Jugendkultur schaffen und weiterentwickeln. Insgesamt erreicht das Feierwerk mit seinen etwa 6.000 Veranstaltungen und Angeboten eine Viertelmillion Menschen pro Jahr.

 

Rückfragen an: Katrin Ried, presse(at)feierwerk(dot)de, Tel.: 089/72488-130

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