ÜBER UNS PRESSEMITTEILUNGEN

Die Ausstellung beginnt und endet mit der Frage: „Wie hinterlasse ich Bedeutung?“ Daniel Gianfranceschi folgt in seinem künstlerischen Schaffen der Intention, die typische Definition einer Skulptur oder eines Bildes zu überschreiten und visuell starke und emotional komplexe Werke zu schaffen. Eine Auswahl davon ist von Dienstag, 1. Juni bis Mittwoch, 30. Juni 2021 in einer Schaufensterausstellung mit dem Titel „Leaving Meaning“ im Feierwerk Farbenladen zu sehen. Auf nicht-figurative Weise stellt Daniel Gianfranceschi in seinen Bildern Themen wie psychische Gesundheit, Ekel, Dreck, den menschlichen Körper und dessen Psyche dar. Die Skulpturen erinnern dagegen in irgendeiner Weise an die menschliche Form und sind ein weiterer Versuch, ein bestimmtes Gefühl, eine bestimmte Stimmung zu erfassen. Um dafür eine Form zu finden, setzt sich der Künstler auch mit unorthodoxen Materialien auseinander. Zum Beispiel verwendet er Metall, expandierenden Schaumstoff, Emaille, Zement, Leim, Leder, Baumwolle, Pappe und Schutt aller Art. Neben dem Thema Material spielt auch die Musik eine wesentliche Rolle in Gianfranceschis Praxis. Mit dem Ausstellungstitel „Leaving Meaning“ nimmt er Bezug auf das letzte Studioalbum der Experimental Rock-Band „Swans". Seine Werkserie „All Melody" aus monochrom gemalten Leinwänden ist inspiriert vom gleichnamigen Album des deutschen Ambient-Komponisten Nils Frahm. Arbeiten wie „My Friend The Forest“ oder „A Place“ spiegeln die Titel zweier Tracks wider. Sie stehen in direkter Konversation zueinander.

Der Prozess steht immer im Vordergrund

Gianfranceschis Arbeiten sind abstrakter Natur und lassen Raum für Interpretationen. Die Titel sind als Antwort auf die beim Malen bzw. Arbeiten gestellte Frage zu sehen. Skulpturen wie „Virgins“ oder „I Don't Feel Comfortable In My Own Skin“ spiegeln ein tief verwurzeltes Interesse am Unbekannten wider. Die Werke sind unvollkommen, können mit der Zeit sogar ihre Erscheinung verändern, indem sich ihre Materialien mit ihnen verändern. Sie existieren als momentanes Portrait aus den verwendeten Materialien. Außerdem steht der Prozess immer im Vordergrund. Die Arbeiten sind ein Spiegelbild eines bestimmten Gefühls, an dem der Künstler festzuhalten versucht. Sie beginnen, ein Eigenleben zu führen und stellen die unbekannten Wahrheiten dar, die der Künstler zu entdecken versucht.

„All Melody“ – Zeichen einer intuitiven Komposition

Die Serie „All Melody“ aus monochrom gemalten Leinwänden, die mit Emaille-Farbe und Schaumstoff überzogen sind, dient als Zeichen einer Komposition, die ganz intuitiv ist. „Zuerst male ich eine allgemeine Komposition, die hauptsächlich aus schwarzen, weißen und beigen Pinselstrichen besteht. Ich lasse es trocknen und gehe mit einer feinen Schicht Emaille-Hausfarbe, weiß, darüber. Dann füge ich Schaumstoff, Leim, Pappe und Schutt aller Art hinzu (was auch immer im Atelier herumliegt). Danach gehe ich noch einmal mit einer großen Menge der gleichen Emaille-Farbe drüber, lasse sie an der Leinwand heruntertropfen und trocknen. Emaille-Farbe wird im getrockneten Zustand rissig. Danach mische ich schwarze Acrylfarbe mit viel Wasser und kippe sie buchstäblich auf die Leinwand.“ Auf diese Weise hat der Künstler unendlich viele Möglichkeiten gefunden, die Kompositionen zu arrangieren, die entstehen, wenn der letzte Schritt (das Werfen der mit Wasser verdünnten Farbe) ansteh

Das Thema der Einschränkung – im wörtlichen Sinne und metaphorisch verstanden

Die Skulpturen, die hinter den großen Fenstern des Ausstellungsraumes präsentiert werden, sind als ein weiterer Versuch zu sehen, ein bestimmtes Gefühl, eine bestimmte Stimmung zu erfassen. Werke wie „Heartache – Noose“ stehen auf Stahlstützen und sehen fast so aus, als könnten sie jeden Moment in sich zusammenfallen. Alle miteinander verbindet das Thema der Einschränkung sowohl im wörtlichen Sinne (die Materialien, die andere Materialien unter sich einschränken, oder die Falten der Baumwoll-Stoffe auf „Liar“) als auch in einer mehr metaphorischen Weise. Einschränkung in dem Sinne, dass man manchmal sein wahres Ich versteckt, vielleicht eine bestimmte Sache nicht sagt, weil sie in einem sozialen Kontext unangebracht sein könnte. Man denkt das eine und sagt etwas ganz anderes.

„Leaving Meaning“
Schaufensterausstellung mit Bildern und Skulpturen von Daniel Gianfranceschi
Dienstag, 1. Juni bis Mittwoch, 30. Juni 2021
Feierwerk Farbenladen, Hansastraße 31
Die Ausstellung lässt sich rund um die Uhr von außen durch das Schaufenster besichtigen. Wir bitten Besucher*innen, den nötigen Mindestabstand zu anderen Besucher*innen einzuhalten.

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Pressemitteilung "Leaving Meaning - Schaufensterausstellung mit Bildern und Skulpturen von Daniel Gianfranceschi im Feierwerk Farbenladen" als PDF zum Download