12:00 bis 17:00 Uhr - QUEERE ZUKÜNFTE Workshop von Francesco Giordano und Stella Traub
Queer:Raum: Formen des Widerstands
In einer Zeit, in der politische und gesellschaftliche Spannungen zunehmen, wird es immer schwieriger sich vorzustellen, wie effektive Formen von Widerstand aussehen können.
Ist queere Existenz allein bereits gelebter Widerstand?
Wie schaffen wir es, widerständige Räume zu schaffen? Räume, die nachhaltig sind und überdauern? Räume, in denen nicht nur marginalisierte Körper widerständige Körper sind? Welche Formen von Widerstand gehen uns voraus und sind Grund für unsere aktuellen Freiheiten und Rechte? Wie kann Community Care aussehen?
Die Ausstellung FORMEN DES WIDERSTANDS versammelt künstlerische Positionen, die sich mit diesen Fragen auseinandersetzen. Die Werke unserer 10 Künstler*innen reflektieren individuelle und kollektive Strategien des Widerstands, sei es durch Fotografie, Film oder Installation. Zur Ausstellung gibt es ein begleitendes Programm mit Workshops, Performances und DJ Sets.
Wir laden euch ein, den Farbenladen als einen queer:raum zu erleben – einen Ort des Austauschs, der Solidarität und der gemeinsamen Visionen.
Die Ausstellung wird gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Credits Plakatmotiv: Mex Ludwig
Vernissage:
Donnerstag, 03.07.2025 | 18:00 – 22:00 Uhr
Mit einer Performance von Munich's Ukrainian Drag Quing Merritt Ocracy und einem hybriden DJ-Set von Daniela La Luz
Finissage:
Donnerstag, 31.07.2025 | 15:00 – 22:00 Uhr
Mit einer Performance von Viola “V” Glink und Maximilian Gutmair und einem DJ-Set von Schrotflinta
Öffnungszeiten:
Donnerstag, 03.07.2025 | 18:00 – 22:00 Uhr
Samstag, 05.07.2025 | 12:00 – 18:00 Uhr
Sonntag, 06.07.2025 | 12:00 – 18:00 Uhr
Samstag, 12.07.2025 | 12:00 – 18:00 Uhr
Sonntag, 13.07.2025 | 12:00 – 18:00 Uhr
Samstag, 19.07.2025 | 12:00 – 18:00 Uhr
Sonntag, 20.07.2025 | 12:00 – 18:00 Uhr
Samstag, 26.07.2025 | 12:00 – 18:00 Uhr
Sonntag, 27.07.2025 | 12:00 – 18:00 Uhr
Donnerstag, 31.07.2025 | 15:00 – 22:00 Uhr
Zusätzliches Programm:
Queere Zukünfte Workshop am Sonntag, 06.07. von 12:00 – 17:00 Uhr
Live-Hörspiel von Pia Lüddecke am Samstag, 26.07. von 15:00 –16:30 Uhr
QUEERE ZUKÜNFTE
Ein künstlerischer Workshop zu Resilienz, Visionen und Widerstand
Es handelt sich hierbei um ein Workshopkonzept, das queere Zukunftsperspektiven ins Zentrum stellt. In einer Zeit wachsender Queerfeindlichkeit wollen wir gemeinsam mit den Teilnehmenden Räume der Hoffnung, Resilienz und Vorstellungskraft eröffnen. Ziel ist es, durch kreatives Arbeiten und kollektives Denken die Fähigkeit zu stärken, sich positive Zukünftsentwürfe jenseits der Cis-Heteronormativität vorzustellen – als Form des Widerstands und der Selbstermächtigung.
Der Workshop besteht aus zwei Teilen:
Mit unserem theoretischen Einstieg wollen wir den Teilnehmenden spekulative Methoden aus dem Design Futuring an die Hand geben, welche helfen sollen, alternative Zukünfte jenseits normativer Erzählungen zu entwerfen.
Eine zentrale Methode ist das Erkennen und Erörtern von „Hopeful Signals“ – kleine, oft übersehene Zeichen gesellschaftlicher Veränderung im Hier und Jetzt, die als Keimzellen für wünschenswerte Zukünfte verstanden werden können. Diese positiven Signale werden gemeinsam kontextualisiert und weitergedacht. Danach setzen wir „Fictional Scenarios“ ein – das gemeinsame Entwickeln fiktionaler Zeitungsschlagzeilen, die queeres Leben im Zentrum haben.
Der praktische Teil ist kollaborativ und handlungsorientiert: Gemeinsam gestalten wir mit den Teilnehmenden eine kollektive Figur des Widerstands. Hierbei entsteht ein*e anthropomorphe Widerstandskämpfer*in in 3D-Collagen-Form. Ziel ist kein fertiges Kunstwerk im klassischen Sinne, sondern ein kollektiver Ausdruck von Zukunftsfähigkeit, Experimentierfähigkeit, Verletzlichkeit und Kraft. Hierbei schöpfen wir künstlerisches Empowerment durch gemeinsame Praxis.
Der Workshop richtet sich an queere Menschen (FLINTA*, trans*, inter*, nicht-binär, schwul, lesbisch, bi, etc.) mit Interesse an Kunst, Zukunftsdenken und kollektiver Praxis. Es sind keine Vorkenntnisse nötig. Ein gendersensibler und rassismuskritischer Umgang unter den Workshopteilnehmenden wird vorausgesetzt.
Sonntag 06. Juli von 12:00 - 17:00 Uhr
Workshop-Dauer: 5 Stunden mit Pause | theoretischer Input (1 ½ h) / Pause (½ h) / praktischer Teil (3h)
Teilnehmer*innenzahl: max. 8
Anmeldung unter hallo(at)queer-raum(dot)de / Betreff: Queere Zukünfte Workshop
Präsentiert von
Stil: Malerei | Heimat: München
ANDREAS HIRSCH studierte Kommunikationsdesign in Augsburg und freie Kunst in Portugal. Er war als Concept Artist bei Apple in Kalifornien und UX Designer bei mehreren Tech-Firmen tätig und arbeitet seit 2017 wieder in München.
Für den Künstler ANDREAS HIRSCH ist der Schöpfungsakt eine bewusste und absichtliche Manifestation von Wille und Vorstellungskraft, der die Realität verändern kann. In seinen aktuellen Arbeiten erforscht er alternative Wohnformen und zeigt, wie gemeinschaftliches Leben Widerstand gegen ausbeuterischen und autoritären Strukturen ermöglichen kann.
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Stil: Dokumentarfilm | Heimat: München
BORIS GAVRILOVIĆ (he/they) ist 1996 in Belgrad, Serbien geboren und mit zwölf Jahren nach Deutschland gezogen. Nach einem Design-Studium hat er 2020 angefangen Spielfilm-Regie an der HFF München zu studieren.
Sein Kurzfilm KAFANA NA BALKANU – eine Geschichte über eine in Deutschland lebende, mittelalte, ex-jugoslawische Frau, die bei einem Strandurlaub mit ihrer migrantisch Vergangenheit konfrontiert wird – lief auf mehreren renommierten Filmfestivals, u. A. beim Festival du Court-Métrage de Clermont-Ferrand 2024 und beim Interfilm Berlin 2023, wo der Film den zweiten Preis der Jury und den Publikumspreis gewann. Außerdem war Boris Editor vom Lang-Dokumentarfilm ECHOES FROM BORDERLAND, der beim Max Ophüls Preis 2024 als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde. Der Film wurde in Bosnien-Herzegowina gedreht und beschäftigt sich mit aktuellen und vergangenen Kreisläufen von Krieg und Flucht.
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Stil: Fotografie | Heimat: München
FLORIAN TENK ist Künstler und Fotograf aus München. In seiner künstlerischen Arbeit erforscht er kontinuierlich sich und seine Umwelt. Ihn interessieren oft die beiläufigen Dinge des Lebens, die sich ihm in bestimmten Momenten in ihrer Vielschichtigkeit offenbaren, wenn sie ihre offensichtliche Bedeutung übersteigen und ihm dadurch das Gefühl einer übergeordneten Struktur vermitteln, die er in narrativen Präsentationen wieder sichtbar werden lässt und dabei neu kontextualisiert.
Florians Arbeiten kreisen zudem um Identität, Milieu, Code und Medium und integrieren häufig queere Themen. In der Umsetzung arbeitet er oft medienübergreifend und sucht nach Präsentationsformen jenseits klassischer Fotografieformate, wie auch in seinem Ausstellungswerk - eine digitalisierte Collage, die freistehend im Raum präsentiert wird.
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Stil: Fotografie | Heimat: München
FRANCESCO GIORDANO (er/ihn) ist ein queerer Fotograf und bildender Künstler mit italienisch-spanischen Wurzeln. Er lebt in München und beschäftigt sich in seiner Arbeit mit LGBTQIA+-Themen und Migration.
Als Mitgründer des Kollektivs queer:raum engagiert er sich auch kuratorisch und organisiert interdisziplinäre Formate, die marginalisierte Perspektiven sichtbar machen und eine vielfältige, inklusive Kulturlandschaft fördern. In seinem aktuellen Projekt setzt er sich künstlerisch und forschend mit dem Thema Resilienz auseinander, indem er das Leben und den Widerstand des homosexuellen Künstlers Willem Arondeus als Ausgangspunkt nimmt.
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Stil: Malerei | Heimat: München
Hinter LIZOR steckt die queerfeministische Künstlerin LISA NEUGEBAUER (sie/ihr), die seit 2023 Teil des queer:raum Kollektivs ist.
Sie kombiniert und experimentiert mit unterschiedlichen, haptisch erfahrbaren Materialien, so wird beispielsweise aus einer genähten Naht eine gezeichnete Linie. LIZORs Arbeiten verhandeln auf persönlicher Ebene eine Neuaneignung der weiblich konnotierten Handarbeit des Stickens und dessen individuell definierte Neubesetzung; Rebellion entsteht vor dem Hintergrund gesellschaftlich tradierter, konservativer Rollenbilder.
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Stil: Malerei, Bildhauerei, Fotografie | Heimat: München
MAXIMILIAN GUTMAIR (er/ihm), geboren 1989 in Bamberg, aufgewachsen in Isny im Allgäu, lebt nun seit mehr als 15 Jahren in München. Nach seiner Ausbildung zum Floristen studierte er freie Kunst an der Akademie der Bildenden Künste München und in Rom.
In seiner interdisziplinären Praxis (Fotografie, Keramik, Zeichnung, Malerei und Performance) erschafft er symbolhafte Narrative, die Themen wie Queerness, Emotion, Gender, Natur und Spiritualität verhandeln.
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Stil: Fotografie | Heimat: München
MEXX FREYA LUDWIG (they/them/she/her) arbeitet seit 2021 als Pressefotografin und studiert im 9. Semester Fotodesign an der Hochschule München.
In ihrer Kunst nutzt sie die Erfahrung aus den verschiedenen Perspektiven, um selbst dadurch in der linken Szene aktiv zu sein und etwas zu bewegen. Aktuell arbeitet sie vor allem an ihrer Bachelorarbeit, bei der es um Formen des Widerstands und Revolution in einem Jahr der Spaltung geht.
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Stil: Installation | Heimat: München
NOAH THALIA SCHOELLER (they/them) studiert in der Performance-Klasse an der ADBK München und arbeitet als Regisseur*in und Dramaturg*in in der freien Szene. Noah arbeitet installativ und beschäftigt sich mit postdigitaler Theorie, versucht analoge Übersetzungen für digitale Phänomene zu finden und im Netz entstehende Kulturpraktiken künstlerisch anzuerkennen. Noah leitet das Projekt OPEN HOUSE am Pathos Theater und arbeitet für das Festival „SPIELART“.
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Stil: Fotografie, Dokumentarfilm | Heimat: München
STELLA DEBORAH TRAUB (sie/they/keine Pronomen) ist freie Fotograf*in und Filmemacher*in. Sie studiert Dokumentarfilmregie an der HFF München und beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit queerfeministischen Perspektiven und Erzählweisen.
Stella filmt und fotografiert am liebsten die Menschen und Orte, die von Geschichten um sie herum und immer ein bisschen etwas darüber hinaus erzählen. Ihre filmischen Arbeiten wurden international auf diversen Filmfestivals vorgeführt. Ihre Fotografien sind regelmäßig in Gruppenausstellungen eingebunden und werden in Magazinen und Online-Publikationen veröffentlicht. In der Arbeit “Die Kinder vom Kirschengarten” beschäftigt Stella sich mit queerem Leben im dörflichen Kontext.
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Stil: Skulptur, Malerei | Heimat: München
VIOLA „V“ (VEE) GLINK (Keine Pronomen), geboren in München und in den USA aufgewachsen, hat Schauspiel in New York studiert. V arbeitet als multidisziplinäre Künstler*in und nutzt Körper, Stimme, Sprache sowie Medien wie Acrylfarben, Collagen und Skulpturen in deren Arbeiten. Seit neun Jahren lebt V wieder in München und ist seit 2023 Teil des Kunstkollektivs queer:raum.
In der aktuellen Ausstellung setzt sich V mit Care Work als Akt des Widerstands auseinander. Geprägt durch Erfahrungen als pflegende Person für die verstorbene Partnerperson wird diese Unsichtbarkeit sichtbar gemacht und ihre gesellschaftlichen Mechanismen hinterfragt.
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Stil: Drag Queen, Performance | Heimat: München
MERRITT OCRACY (they/er) ist Münchens ukrainische*r Drag Quing. Ein Faerie-Harlekin, ein Vintage-Fürst der schelmischen Abgründe, ein Crossover-Chamäleon, das Raum und Zeit durchfliegt und von irgendwoher aus dem Weltall auf der Bühne gelandet ist.
Merritts Performances handeln in der Regel um Freiheit, vor allem – aber nicht nur – queere Freiheit. Freiheit von Konventionen, Freiheit von Erwartungen, Freiheit sich selbst zu sein. Dabei ist jede Nummer ein kleines Theaterstück, das eine ganze Geschichte erzählt.
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Stil: Electro, Klassik, Jazz, Ambient, Punk | Heimat: München
DANIELA LA LUZ ist eine genrefluide, multidisziplinäre Komponistin, Produzentin und Live-Performerin mit polnischen Wurzeln, wohnhaft in München. Ihr Sound vereint elektronische Musik, Klassik, Jazz, Ambient, Punk – geprägt von 20 Jahren Bühnenerfahrung und Aktivismus. Zentrale Themen: Queerness, Feminismus, Trauma, Klimagerechtigkeit. International ausgezeichnet, gewann Daniela 2010 einen QWARTZ 6 Award (Paris), war 2017 auf Moodymanns DJ-Kicks vertreten und wurde vom GROOVE Magazin als „eine der spannendsten Live-Acts Berlins“ gefeiert. Sie arbeitet im Duo "Daniela La Luz & Natyra" und initiierte das ausdiovisuelle Projekt "Melting Giants", über das Abschmelzen der Gletscher. Nach schwerer Krankheit meldete sie sich 2024 mit dem Album "System Reset (Still Based On Electricity)" zurück – in Playlists mit Bowie und Nils Frahm. Derzeit ist sie Teil der VPBY-Spitzenförderung (2025/26).
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