25.10.2024 Firm Startseite
Aktuell läuft eine Kampagne von rechten beziehungsweise extrem rechten, transfeindlichen und verschwörungsideologischen Akteur*innen gegen die Herausgeber*innen eines Leitfadens zu „Trans*, intergeschlechtlichen und nicht-binären Schüler*innen an Münchner Schulen“, dem Referat für Bildung und Sport sowie dem Gleichstellungsreferat der Landeshauptstadt München. Dieser Kampagne wollen wir uns entgegenstellen und haben dafür unten stehenden offenen Brief (PDF) verfasst, den folgende zivilgesellschaftliche Akteur*innen aus München mit unterzeichnet haben:
Diversität und Vielfalt ist ein Geschenk und unsere Stärke.
Offener Brief in Solidarität mit den Herausgeber*innen des Leitfadens zu „Trans*, intergeschlechtlichen und nicht-binären Schüler*innen an Münchner Schulen“, dem Referat für Bildung und Sport sowie dem Gleichstellungsreferat der Landeshauptstadt München.
Jungen Menschen ein Umfeld zu bieten, in dem ihnen Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt vermittelt wird, ist die Grundlage für ein demokratisches Miteinander. Eine Offenheit für vielfältige Lebensentwürfe schafft man, indem man anerkennt, dass geschlechtliche Identität und sexuelle Selbstbestimmung zu zentralen Entwicklungsaufgaben von Kindern und Jugendlichen zählen.
Für Lehrkräfte und Pädagog*innen, auf denen große Verantwortung lastet, sind Initiativen wie der Leitfaden zu „Trans*, intergeschlechtlichen und nicht-binären Schüler*innen an Münchner Schulen“ vom Referat für Bildung und Sport hilfreich, da er Lehrende mit fundiertem Wissen, das auf wissenschaftlichen Erkenntnissen fußt, unterstützt.
Wir begrüßen diese Initiative darum ausdrücklich und solidarisieren uns mit den Herausgeber*innen, dem Referat für Bildung und Sport sowie dem Gleichstellungsreferat der Landeshauptstadt München in ihrem Engagement, Bildungsgerechtigkeit für alle Schüler*innen zu fördern und vielfältige Lebensweisen sichtbar zu machen.
Die Hetze gegen diese Initiative in einschlägigen Medien und in den sozialen Netzwerken verurteilen wir ausdrücklich. Es zeigt sich, wie schon bei der hasserfüllten Kampagne gegen die Kinderbuchlesung in Bogenhausen 2023, dass Antifeminismus von (extrem) rechten, christlich-fundamentalistischen und verschwörungsideologischen Kräften als Mittel benutzt wird, um Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und diskriminierende Positionen weit in die Mitte der Gesellschaft zu tragen. Wie schon im Frühjahr und Sommer 2023 sind die Aggressivität und der Hass, der in Kommentaren und Stellungnahmen sichtbar wird, erschreckend. Statt sich inhaltlich mit der Thematik auseinanderzusetzen, werden Verschwörungserzählungen, Falschinformationen und diskriminierende Aussagen verbreitet und der Raum des Sagbaren so ausgeweitet.
Die Dämonisierung des Leitfadens als "radikal" und die Diffamierung der Herausgeber*innen zeugt von einem sehr unreflektierten und rückwärtsgewandten Weltbild. Die eindimensionale Stimmungsmache gegen den Leitfaden schätzen wir als gefährlich ein, denn derartige Kampagnen führen zu Hassverbrechen und zu tätlichen Übergriffen gegen marginalisierte Gruppen. Am Ende trifft es, wie so oft Gruppen, die überdimensional oft von Ausgrenzung, Abwertung, Diskriminierung und Gewalt betroffen sind.
Wir erklären uns solidarisch mit der LGBTQIA+-Community und ihren berechtigten Forderungen nach einem diskriminierungsfreien und sicheren Platz in der Mitte unserer Gesellschaft und Bildungseinrichtungen. Der antifeministischen Mobilisierung treten wir entschieden entgegen. Den Betroffenen und Verantwortlichen für den Leitfaden gilt unsere Solidarität. Diversität und Vielfalt ist ein Geschenk und unsere Stärke.
Kontakt
Fachinformationsstelle Rechtsextremismus München (FIRM)
firm(at)feierwerk(dot)de
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