Bei der „Neuen Rechten“ handelt es sich um ein nicht klar zu umreißendes Netzwerk aus verschiedenen Medien, Akteur*innen und Organisationen, die sich als Gegenbewegung zur 68er Bewegung entwickelte. Wer zur Neuen Rechten gehört und wer nicht, ist nicht ganz leicht zuzuordnen, da sie sich über ihre Positionen nicht immer einig sind. Sie verstehen sich jedoch selbst als politische Elite, eine Art intellektueller Denkzirkel, und ihr gemeinsamer ideologischer Bezugspunkt ist das Vorbild der „Konservativen Revolution“. Dabei handelt es sich um eine Strömung so genannter Jungkonservativer, welche die Weimarer Republik als demokratischen Verfassungsstaat überwinden wollte. Diese Strömung hatte mit Aufklärung, Gleichwertigkeit, Individualitätsprinzip, Liberalismus, Menschenrechten, Parlamentarismus, Parteiendemokratie oder Pluralismus nichts zu tun. Die Alternative sollte vielmehr eine autoritäre Diktatur mit einer Massenbasis sein.
Die heutige „Neue Rechte“ knüpft daran an, sie eint eine Ideologie, in der eine natürliche Ungleichheit und daraus folgende Ungleichwertigkeit zwischen Menschen existiert und das Zusammenleben bestimmt. Ihr Ziel ist die politische Vorherrschaft, eben die erwähnte Massenbasis. Erreichen möchten sie dies durch die Beeinflussung kultureller Eliten in Medien, Universitäten oder Politik. Sie konzentrieren sich dabei auf Metapolitik und nicht auf Tagespolitik und Parteienlogik. Um anschlussfähiger zu sein, sprechen sie von „Ethnopluralismus“, „Identität“ oder „Heimatliebe“, verwenden also neue Begriffe für alte Ideen. Sie hetzen gegen Muslim*innen oder jene, die sie dafür halten und sind antifeministisch bis misogyn.
Die "Identitäre Bewegung" inszeniert sich nicht nur online. Foto: firm
Mit Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 wurde es still um die extrem rechte „Identitäre Bewegung“ (IB). Selbst innerhalb der Szene hielten einige die Organisation für überholt, da sie durch kritische Berichterstattung und Recherchen stark in Verruf geraten war. Viele stimmten bereits in den Abgesang auf die selbsternannte Bewegung ein. Doch die IB richtete sich strategisch neu aus – und ist heute wieder so aktiv wie lange nicht, auch in München, wo mehrere zentrale Akteur*innen der Gruppierung leben.
Eine genaue Betrachtung der IB, ihrer Ideologie, Methoden und Netzwerke zeigt: Ihre Selbstdarstellung als gewaltfreie, patriotische Jugendbewegung ist nicht haltbar. Vielmehr muss sie als antidemokratische Akteurin ernst genommen werden – als Treiberin und Profiteurin des sogenannten Rechtsrucks.
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September 2025
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