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Was aktuell in Afghanistan los ist

31.08.2021 Radio Feierwerk Radio für Kinder Radio Hörbar Kinder - Wissen Erstellt von Kurzwelle Redaktion

In Afghanistan haben die Taliban die Macht übernommen. Volontärin Franzi wollte im Interview von Prof. Dr. Conrad Schetter vom internationalen Konversionszentrum Bonn wissen, wer die Taliban eigentlich sind und was ihre Machtübernahme jetzt für die Menschen dort bedeutet.

In Afghanistan herrscht seit über 40 Jahren Krieg. An diesem Krieg sind auch die Taliban beteiligt. Die Taliban sind eine gewalttätige, islamistische Gruppe. Dabei ist es wichtig, Islamismus von der Religion des Islam zu unterscheiden. Es ist nämlich nicht dasselbe. Islamismus ist keine Religion, sondern eine extreme politische Bewegung.

Vor 20 Jahren waren die Taliban schon einmal in Afghanistan an der Macht. Zu dieser Zeit hatten Mädchen und Frauen fast keine Rechte. Sie durften zum Beispiel nicht zur Schule gehen. Für die gesamte Bevölkerung waren Dinge wie Sport, Musik oder Fernsehen verboten.

Ausländische Soldat*innen aus fast 50 Ländern sind seit 2001 nach Afghanistan gekommen, um die Taliban zu bekämpfen und Frieden in das Land zu bringen. Auch aus Deutschland. Dieses Jahr, 20 Jahre später, haben fast alle Länder - wie Deutschland und die USA - beschlossen, die Soldat*innen aus Afghanistan abzuziehen und den Einsatz zu beenden. Die Taliban haben das als Chance ergriffen und sich das Land schnell zurückerobert. Sie sind jetzt wieder an der Macht. Prof. Dr. Conrad Schetter vom internationalen Konversionszentrum Bonn erklärt, was das jetzt bedeutet:

„Die Taliban wollen in Afghanistan ein islamisches Emirat aufbauen. Darunter versteht man eine politische Ordnung, also eine Regierung, die sich ganz alleine nach dem Islam richtet.“

Die Taliban betonen zwar, dass sie sich verändert haben, aber viele Afghan*innen glauben das nicht und haben Angst. Sie wollen das Land so schnell wie möglich verlassen. Das ist aber gar nicht so einfach, weil der Flughafen in Kabul zu voll und die Lage vor Ort chaotisch ist, weil so viele Menschen gleichzeitig ausreisen wollen. Deutschland hat auch versucht, sogenannte Ortskräfte auszufliegen. Das sind afghanische Helfer*innen, die den deutschen Soldat*innen in den letzten Jahren zum Beispiel als Übersetzer*innen, Fahrer*innen oder Berater*innen geholfen haben. Prof. Dr. Conrad Schetter sagt dazu:

„Hier ist natürlich ganz ganz wichtig, dass gerade die Afghanen, mit denen man eng zusammengearbeitet hat und die sich nun von den Taliban bedroht fühlen, dass man denen hilft, aus dem Land zu kommen.“

Volontärin Franzi hat sich noch ein bisschen länger mit Prof. Dr. Conrad Schetter über die Situation in Afghanistan unterhalten. Wenn ihr noch mehr wissen wollt, dann hört in das Interview rein:

 

Wenn ihr euch noch mehr über das Thema informieren wollt, findet ihr noch weitere Informationen bei logo oder bei neuneinhalb.

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