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Eine gerechte Medizin für alle Geschlechter

Erstellt von Mila Westphal

Gendermedizin bedeutet, eine geschlechterspezifische Medizin zu betreiben. Und da gilt es, Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu beachten. Dr. Hildegard Seidl weiß mehr dazu.

Frauen* und Männer* sollten gleich behandelt werden - klar. Aber keine Regel ohne Ausnahme. Und in diesem Fall stellt die Medizin eine Ausnahme dar. Denn hier ist die Berücksichtigung von Unterschieden entscheidend und im Zweifel sogar lebensrettend. Das geht bei der Diagnose von Krankheiten los und reicht bis zur richtigen Dosierung von Medikamenten. Dieses Feld wird Gendermedizin genannt. Volontärin Mila hat sich damit ein bisschen genauer auseinander gesetzt. Dazu hat sie mit Dr. Hildegard Seidl, Fachreferentin für Gendermedizin der München Klinik, gesprochen.

Auch jetzt, während der Corona-Pandemie, sind Unterschiede erkennbar. Männer* sind zum Beispiel einem viel höheren Risiko ausgesetzt, an einer Covid-19-Erkrankung zu sterben. Das liegt zum Einen daran, dass sie wesentlich häufiger an Begleiterkrankungen leiden, die einen tödlichen Verlauf begünstigen. Zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Außerdem haben Frauen* eine stärkere Immunantwort. Und auch hier spielt das Sexualhormon Östrogen wieder eine immunstärkende Rolle. Die Verläufe sind bei Frauen* durchschnittlich also milder als bei Männern*. Allerdings tragen Frauen* eher Langzeitschäden einer Corona-Infektion davon. Und sie werden eher infiziert. Hier kommen vielleicht soziale Faktoren ins Spiel: 

Dr. Hildegard Seidl [13:06]: "(Es) gibt zwei unterschiedliche Darstellungsweisen. Die Einen denken, Frauen* (...) sind dem Infektionsgeschehen mehr ausgesetzt. Also, bestimmte Berufe, Krankenpflege, Dienstleistungsgewerbe und so weiter. Die anderen denken, (...) dass die Viren Frauen* schneller infizieren. Also das weiß man noch nicht so recht."

Das zeigt auch, dass noch sehr viel Forschung betrieben werden muss. Wenn ihr mehr darüber wissen wollt, könnt ihr euch hier das ganze Interview mit Dr. Hildegard Seidl anhören:

 

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